In den USA haben kürzlich einige App-Entwickler eine Sammelklage gegen Apple eingereicht. Dem Tech-Giganten wird vorgeworfen, er missbrauche seine Marktmacht, da Apple ein Monopol auf den App Store von iOS habe. Man könne diese nur über den eigenen App Store beziehen. Hierdurch könne keinerlei Wettbewerb entstehen.
Nur durch eben diesen fehlenden Wettbewerb sei es Apple möglich, bis zu 30% Provision auf App-Verkäufe und Abos zu verlangen, wodurch Apple Milliardenumsätze machen würde, so die Klageschrift. Zudem würden die Entwickler dazu genötigt werden, Apples Vorgaben in Puncto Preisstufen zu verwenden. Es sei also nicht möglich, eigene Preise zu definieren.
In Zusammenhang mit der Klage steht zudem die jährlich zu entrichtende Gebühr in Höhe von 99$ für das „Apple Developer Programm“, welches Voraussetzung für den Vertrieb von iOS-Apps ist. Das Vorgehen seitens Apple verringere dementsprechend die Gewinne der Entwickler nochmals in „illegaler Weise“. Außerdem schwäche es den Markt für Bezahl-Apps und führe dadurch zu einer Bevorzugung von billigen und kostenlosen Apps. Die schiere Größe des einzigen App-Vertriebskanals mache es für kleinere Anbieter demnach nahezu unmöglich, von Usern entdeckt zu werden – auch dies lasse sich nur durch eine Öffnung der Plattform für andere App-Stores lösen.
Damit habe Apple ein klares Monopol auf den Vertrieb von iOS-Apps. Andere App-Stores wie Googles Play Store hingegen seien keine Wettbewerber, schließlich kann man darüber keine iOS-Apps anbieten. Entwickler, die auf eine iOS-App verzichten, würden den Zugang zu Millionen von Kunden verlieren, argumentiert die Kanzlei Hagens Berman, die die Kläger in der Klagesache vertritt.
In den vergangenen Jahren hat Hagens Berman schon mehrere Sammelklagen gegen Apple eingereicht, dabei ging es unter Anderem um illegale Preisabsprachen beim Vertrieb von E-Books – im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung musste Apple damals 450 Millionen Dollar zahlen.