Die europäische Neobank Revolut will 1 Milliarde Euro in Frankreich investieren, einen EU-Hauptsitz in Paris einrichten sowie eine lokale Banklizenz beantragen.
Diesen Plan sollen Vertretende von Revolut einem Fortune-Bericht zufolge während des von Präsident Emmanuel Macron veranstalteten Wirtschaftsgipfels „Choose France“ in Paris angekündigt haben. Die in London ansässige Neobank soll zudem planen, sich mit ihrem neuen EU-Hauptsitz in Paris niederzulassen und verspricht, binnen drei Jahren 1 Milliarde Euro investieren und mindestens 200 Mitarbeitende einstellen zu wollen.
Revolut-Sprechende sagten außerdem, dass man bereits im Begriff sei, einen Antrag bei der französischen Bankenaufsichtsbehörde „Prudential Supervision and Resolution Authority“ einzureichen. Einer anonymen Quelle von Fortune zufolge soll die Aufsichtsbehörde Revolut aufgefordert haben, eine Lizenz einzuholen, um die Aufsicht zu verbessern, da die Plattform in Frankreich so beliebt sei.
Aktuell beschäftigt Revolut ca. 300 Mitarbeitende und betreut zudem fünf Millionen Kund*innen in Frankreich. Damit gehört Frankreich zu einem der wichtigste Märkte von Revolut innerhalb der Europäischen Union.
Die Neobank hofft außerdem, bis Ende nächsten Jahres 10 Millionen Nutzende an Bord holen und diese Zahl bis 2030 auch noch verdoppeln zu können. Seit ihrer Gründung im Jahr 2015 hat Revolut ein schnelles Wachstum verzeichnet. Das Unternehmen wurde vor Kurzem mit 45 Mrd. US-Dollar bewertet und hatte Ende Mai über 55 Millionen Kund*innen.
Aus Revoluts Jahresbericht 2024 geht hervor, dass der Umsatz der Neobank im Jahr 2024 3,1 Milliarden britische Pfund betrug. In einem kürzlich erschienenen Artikel der Financial News hieß es außerdem, das Unternehmen habe zum 31. Dezember 2024 10.133 Mitarbeitende gehabt.
Revolut bekam seine britische Banklizenz Ende Juli 2024, wo 11 Millionen Kunden ansässig sind. Jetzt bemüht sich die Neobank stark um ähnliche Genehmigungen in anderen Ländern und soll auch schon 10 Anträge gestellt haben.
Anfang Mai bekam Revolut die Lizenz für Prepaid-Zahlungen von der indischen Zentralbank. Diese Lizenz erlaubt es der Bank, Debitkarten in verschiedensten Währungen sowie grenzüberschreitende Überweisungsdienste in Indien anzubieten.
In der EU ansässige Revolut-Kund*innen können mittlerweile auch in Litauen shoppen. Das Unternehmen bekam Ende 2018 eine eigene Banklizenz in Litauen, mit welcher es Kund*innen im kompletten Europäischen Wirtschaftsraum besser bedienen kann.