Es ist ein Kompromiss, welcher sich schon abgezeichnet hat, jetzt ist er amtlich: Apple und die Europäische Kommission haben sich geeinigt, dass in Zukunft auch Drittanbieter die im iPhone verbaute NFC-Technologie für kontaktlose Zahlungen nutzen können.
Bisher hat Apple interessierten Zahlungsanbietenden den Zugang zur NFC-Technologie für kontaktlose Zahlungen verweigert und exklusiv Apple Pay-Zahlungen über den NFC-Chip erlaubt.
Nachdem die EU-Kommission schließlich ihrerseits Druck gemacht hat, musste Apple letztlich mehrere Eingeständnisse anbieten, zu denen sich das Unternehmen bis 2034 verpflichten soll.
Drittanbietende sollen mit ihren Zahlungssystemen in Zukunft den kostenlosen Zugang zur NFC-Schnittstelle des iPhones bekommen, ohne Apple Pay oder das Apple Wallet nutzen zu müssen.
Dabei soll ein faires, objektives, transparentes sowie nicht diskriminierendes Verfahren genutzt werden, welches allen interessierten Developern die Nutzung des NFC-Chips zur Zahlungsabwicklung ermöglicht.
iPhone-Nutzende sollen die Möglichkeit haben, eine beliebige Zahlungs-App als Standard-App für Zahlungen in Läden einstellen zu können. Das soll sich auch drauf auswirken, welche Zahlungs-App geöffnet wird, wenn das iPhone an ein NFC-Zahlungsterminal gehalten wird.
Die Verpflichtungen gelten explizit und exklusiv für Developer von mobilen Apps im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) sowie für alle iOS-Nutzenden mit einem Apple Account (ehemals Apple ID), welche im EWR registriert ist, auch wenn diese sich zeitweise außerhalb des EWR aufhalten.
Nach Einschätzung der EU-Kommission räumen Apples Selbstverpflichtungen die bisherigen Wettbewerbsbedenken in Bezug auf den Zugang von Drittanbietenden zu NFC-Zahlungen damit aus. Deshalb hat man beschlossen, die Verpflichtungen jetzt rechtsverbindlich zu machen und sich auf eine Laufzeit von 10 Jahren geeinigt.
Die Änderungen muss Apple jetzt bis zum 25. Juli implementieren.


