Paydirekt soll wohl angeblich vor dem Aus stehen. Infos des Fachmediums „Finanz-Szene“ zufolge soll noch diese Woche eine Entscheidung der Gesellschafter über eine mögliche Einstellung zum Jahresende fallen.
Sollte es zur Einstellung kommen, würde man nicht nur das Bezahlsystem Giropay einstellen, sondern auch die dahinter stehende Paydirekt GmbH abwickeln. Eine Sprecherin bestätigte bereits, dass momentan Abstimmungen über die Zukunft von Giropay sowie der Paydirekt GmbH laufen.
Die geplante Einstellung von Paydirekt kommt direkt vor dem geplanten Start von „Wero“, einem elektronischen Geldbeuel der bankeneigenen „European Payments Initiative“ (EPI) als europäische Alternative zu PayPal. Daher kann und darf man drüber speckulieren, dass die deutsche Kreditwirtschaft ihre nationale Lösung zugunsten der künftigen europäischen Lösung aufgeben will. Obs sinnvoll gewesen wäre, Paydirekt parallel zu Wero weiterlaufen zu lassen, wird von einigen Marktteilnehmern bereits stark bezweifelt. Außerdem konnte sich Paydirekt seit seiner Gründung im Jahr 2015 nie wirklich unabhängig von der EPI am Markt etablieren.
Auch nach der Verschmelzung von Paydirekt und Giropay sowie der Umbenennung blieben die Transaktionszahlen sehr niedrig. Der ursprüngliche Anspruch, einen bankeneigenen Konkurrenten zu PayPal zu schaffen, konnte man nie wirklich erfüllen. Im Gegensatz zu ähnlichen Systemen in anderen Ländern wie beispielsweise Twint in der Schweiz oder iDeal in den Niederlanden konnte Paydirekt in Deutschland nie einen nennenswerten Erfolg verbuchen, wie „Finanz-Szene“ ebenfalls anmerkt.