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Neue Vorschläge für die Verbesserung der Bahngleise

Auf 125 Seiten hat die „Beschleunigungskommission Schiene“ Vorschläge für eine moderne Bahn vorgelegt. Neue Weichen, längere Überholgleise, mehr digitale Vernetzung – bleiben nur noch zwei Fragen: nach dem „Wann kommt es endlich?!“ und „Wer finanziert es?“.

Schon die einleitenden Worte des Expertenberichts machen deutlich, wie unglaublich schlecht der Zustand die Schienen in Deutschland momentan ist. Es ist von „überalterter Infrastruktur“ die Rede und „dringend erforderlichen Instandsetzungsmaßahmen“. Die vielen Millionen Bahnkunden hätten diesen Bericht definitiv nicht gebraucht, denn sie erleben jeden Tag aufs Neue, dass da absolut nichts passt. Massivste Verspätungen oder teilweise sogar komplette Ausfälle machen es mehr als deutlich: Die Deutsche Bahn hat ein riesengroßes Problem. Und das betriftt auch ihre Schienen.

Das Verkehrsministerium hat im Sommer eine Kommission beauftragt, um herauszufinden, an welchen Strecken besonders dringend gehandelt werden muss. Auf 125 Seiten hat die „Beschleunigungskommission Schiene“ detailliert aufgeführt, was jetzt gemacht werden muss. Aus Sicht des Verkehrsministeriums ist der jetzt vorliegende Bericht ein großer Wurf, auch deshalb, weil Vertreter verschiedener Branchen mitgeschrieben hätten, darunter auch Fachleute für Verkehr sowie aus der Baubranche.

Schon im Jahr 2021 haben Gutachter Schätzungen aufgestellt, welche besagen, dass der Nachholbedarf bei Investitionen ca. 29 Milliarden Euro verschlingen würde. Deshalb müsse priorisiert werden, heißt es von seitens der Experten. Schon bald sollen sogenannte „Hochleistungskorridore“ ermittelt werden. Damit sind Strecken gemeint, welche besonders wichtig sind und besonders intensiv genutzt werden, also beispielsweise die Strecke zwischen Hamburg und Berlin. Hier sollen die Baumaßnahmen gebündelt werden. Auf weiteren Handlungsfeldern, die die Kommission festgelegt hat, geht es zudem beispielsweise auch um kurzfristige Reparaturen, aber auch um die Nutzung digitaler Daten, mit denen dann das marode System auf Vordermann gebracht werden kann.

Bleibt noch die nicht ganz unwichtige Frage der Finanzierung. Zukünftig will man für die Finanzierung auch Fonds nutzen. Ein Fonds für den Erhalt bestehender Schienennetze und ein zweiter für Investitionen in neue Abschnitte.. Damit erhofft sich die Expertenkommission eine langfristigere und sinnvollere Finanzierung der komplexen Vorhaben.

Darüber hinaus hat die Kommission vorgeschlagen, neue Wege zu gehen, um das Milliardenprogramm mit genug Geld zu versorgen. Demnach sollen unter anderem die zu erwartende Mehreinnahmen aus der LKW-Maut genutzt werden, was eine direkte Verlagerung von der Straße auf die Schiene darstellen würde.

Auch wenn sich die Kommission mehr Tempo wünscht, könnte es leider noch lang dauern, bis aus den Vorschlägen Realität wird. Immerhin gibts schon einen potentiellen Namen für das noch zu schreibende Gesetz: „Moderne-Schienen-Gesetz“. Verkehrsminister Volker Wissing gab an, den Schienen-Bericht so schnell wie möglich dem Kabinett vorzulegen. Er erhofft sich eine breite Zustimmung und damit Rückenwind für den weiteren Gesetzgebungsprozess. Millionen Bahnkunden im Land wären auf jeden Fall dankbar, wenn sich der Zustand der Schienen möglichst schnell endlich mal verbessern würde und viele Verspätungen und Ausfälle endlich mal ein Ende hätten.