Einfachere Ticketkäufe für Europa-Reisen: Ab Herbst will die Deutsche Bahn mit nur 190 Jahren obligatorischer Verspätung ENDLICH eine einheitliche Buchung für internationale Fahrkarten ermöglichen.
Bahn-Fahrten quer durch Europa brauchen momentan mehrere Buchungsschritte. Für jedes Land braucht man ein anderes Ticket nötig. Das soll sich ab Herbst und damit mit nur 190 Jahren Verspätung ENDLICH ändern. Tickets für länderübergreifende Bahnfahrten sollen dann nämlich endlich einfacher buchbar sein. Dafür will die Deutsche Bahn einen neuen Datenstandard mit europäischen Nachbarbahnen und Vertriebsdienstleistenden einsetzen, sagte Fernverkehrsvorstand Michael Peterson.
„Ich kann eine internationale Fahrt dann genauso einfach buchen wie eine nationale Fahrt.“ Demnach würden die ersten ausländischen Bahnen ab Herbst ans neue Verkaufssystem angebunden, sodass Fahrgäste die Tickets auch über den DB Navigator sowie bahn.de kaufen können.
Anfangs gelte das für die österreichischen ÖBB sowie für die schweizer SBB. In den folgenden Monaten sollen dann auch neue Partner hinzukommen. „Wir gehen davon aus, dass bis Ende nächsten Jahres Europa nahezu flächendeckend entsprechend angebunden ist“, sagte Peterson.
„Damit kommen wir einem großen Ziel näher.“ Die Ticketbuchung quer durch Europa – ob von Helsinki nach Athen oder Krakau nach Barcelona – solle in einem Buchungsschritt über die gewohnten Buchungswege möglich sein.
Bisher müssen die Tickets für grenzüberschreitende Fahrten oft einzeln gekauft werden, was nicht nur extremst umständlich ist, sondern auch dazu führt, dass die Fahrgastrechte bei einem verpassten Anschluss nicht mehr existent sind. Reisende müssen also neue Fahrkarten kaufen, wenn sie aufgrund einer Verspätung einen Zug verpassen. In Zukunft sollen laut Peterson nur in Ausnahmefällen zwei oder mehr Tickets ausgestellt werden. Ziel sei es, alles auf einem Ticket zu haben.
Schon vor etlichen Jahren haben sich europäische Bahnunternehmen auf die Einführung des Schnittstellenstandards OSDM (Open Sales and Distribution Model) geeinigt, um den Ticketkauf einfacher machen zu können.
Laut Aussage von Peterson handele es sich um „die Sprache, in der die europäischen Bahnen und Vertriebsdienstleistenden dann ihre Daten miteinander austauschen“. Die Deutsche Bahn habe dadurch Zugriff aufs komplette Ticket-Portfolio der entsprechenden Bahnen und andersrum genauso. Das gelte laut Deutscher Bahn zufolge auch für den Nahverkehr.