Meyer Burger

Die Sonne geht unter: Schweizer Solarmodulhersteller Meyer Burger stellt Insolvenzantrag

Der schweizer Solarmodulhersteller Meyer Burger ist schon seit Jahren in finanziellen Schwierigkeiten, dazu kam auch schon seit längerem die Kurzarbeit für die Mitarbeitenden. Gestern noch hat Meyer Burger den Stopp für die Solarproduktion in den USA verkündet, jetzt haben die deutschen Tochtergesellschaften, die zusammen auf ca. 600 Mitarbeitende kommen, Insolvenz beantragt.

Davon betroffen seien die zwei noch verbliebenen Standorte in Deutschland. In der Solarzellenfertigung von Meyer Burger Industries im sachsen-anhaltischen Bitterfeld-Wolfen sind 331 Mitarbeitende beschäftigt. Bei Meyer Burger Germany im sächsischen Hohenstein-Ernstthal arbeiten bisher 289 Personen im Maschinenbau sowie in der Technologieentwicklung.

Eine Sanierung, um die beiden Standorte zu erhalten, sei bisher leider erfolglos geblieben, wie das Unternehmen mit Sitz im schweizer Thun mitteilte. „Sie sollen nun im Rahmen der Verfahren gemeinsam mit einem gerichtlich zu bestellenden vorläufigen Insolvenzverwaltenden fortgesetzt werden“, hieß es. Eigentlich hätte das Unternehmen noch bis zum 31. Mai seine Geschäftszahlen für das Jahr 2024 vorlegen müssen. Allerdings habe man vor dem Hintergrund der weiterlaufenden Finanzierungsgespräche zur Restrukturierung eine Fristverlängerung beantragt.

Die Tochtergesellschaften in der Schweiz sowie in den USA sollen erhalten bleiben, auch wenn erst gestern die sich eigentlich noch im Aufbau befindliche Solarmodulproduktion im US-Bundesstaat Arizona eingestellt wurde. Ursprünglich sollte die Produktion dort mit in Deutschland hergestellten Solarzellen erfolgen.

Schon letztes Jahr ist Meyer Burger in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Grund hierfür ist unter Anderem auch die große Billigschrott-Konkurrenz aus China. Schon im Herbst 2024 hat Meyer Burger einen Stellenabbau angekündigt, wahrscheinlich auch in Deutschland. Trotz der eingeleiteten Maßnahmen sowie der Kurzarbeit konnte man das Insolvenzverfahren allerdings wohl nicht vermeiden.