Michelin Uptis

Pilotprojekt in Singapur gestartet: Michelin bringt luftlose Autoreifen auf die Straße

Die Idee vom luftlosen Reifen ist bei Weitem nicht neu, aber jetzt passiert endlich was Konkretes in diesem Zukunftsbereich: Der Reifenhersteller Michelin hat angekündigt, bin Ende 2023 50 DHL-Zustellfahrzeuge in Singapur mit den neuen luftlosen Michelin-Uptis (Unique Puncture-Proof TIre System)-Reifen auszurüsten.

Die ersten Transporter des Pilotprogramms sind auch schon seit dem 10. Januar mit den neuen Reifen unterwegs. Anstelle von Luft befinden sich in den Reifen glasfaserverstärkte Kunststoffspeichen, die das Gewicht des Fahrzeugs abfedern sollen. Laut Michelin sei Uptis eine pannensichere Rad-Reifen-Kombi, die für PKWs und Kleintransporter konzipiert ist.

Die Technik soll laut Hersteller mehrere positive Effekte haben: keine unnötigen Standzeiten, weniger zu entsorgende Reifen und ein geringerer reifenbezogener Wartungsaufwand für die Fahrzeugflotte.

In einer Pressemitteilung spricht Bruno De Feraudy von Michelin von einer „bahnbrechenden Reifeninnovation“, die auf der Basis von rund 50 Patenten rund um Reifenstruktur und Hightech-Materialien entwickelt wurde. Die Airless-Technologie ist ein zentraler Bestandteil der Michelin-Vision. Im Jahr 2050 will das Unternehmen einen vollständig nachhaltigen Reifen auf dem Markt haben.

Interne Untersuchungen haben für Michelin zum Ergebnis geführt, dass mit der Uptis-Technik weltweit jährlich bis zu 200 Millionen Reifen oder zwei Millionen Tonnen Material eingespart werden könnten. Umgerechnet käme das einer Einsparung von ca. 200 Eiffeltürmen gleich.

An luftlosen Reifen arbeiten viele Reifenhersteller – wie zum Beispiel auch Goodyear und Bridgestone – schon länger, immer wieder präsentieren sie Studien solcher Räder. Bereits im Jahr 2019 hat Michelin angekündigt, den luftlosen Reifen Uptis, der zusammen mit General Motors entwickelt wurde, 2024 auf die ersten PKW-Modelle zu bringen.